Wie Edurino funktioniert und über unsere ersten Eindrücke, habe ich schon hier geschrieben. Kurz gefasst: man braucht pro App mit Rätseln und Spielen eine Figur plus natürlich ein Tablet, worauf gespielt werden soll. Jede Figur eröffnet eine neue Spielwelten und vermittelt neue Kompetenzen. Man braucht noch einen speziellen Stift, wobei meine Tochter ihn gerne auslässt und mit dem Finger spielt. das geht anscheinend schon.
Zuerst hatten wir den Robin also die Zahlenwelt ausprobiert und waren begeistert. Mitterweile haben wir noch 4 weitere Edurinos: Kreativität, Natur, Logik und Coding, Lesen und Schreiben. Im Großen und Ganzen hatte meine Tochter damit viel Spaß.
Natürlich interessierte mich die Figur, die für Logik Aufgaben und Coding zuständig ist, am meisten. Ehrlich gesagt, sehe ich da wenig, was direkt mit Coden zusammengeht. Es sind super nette Rätselaufgaben, die einer Prinzip von Stromschaltung ähneln. Die Spiele beanspruchen durchaus algoritmisches und logisches Denken. Man programmiert aber wirklich nicht. Coden für Kinder, wie ich es von Scratch Jr. oder verschiedenen Roboter Apps mit visuellen Blockprogrammierung gewohnt bin, ist zumindest zur Zeit gar nicht in der Edurino App zu finden. Ich fand die App trotzdem total nützlich und spaßig, aber die Namensgebung ist etwas far fetched meiner Meinung nach. Darüber sollte man sich idealerweise im Klaren sein vor dem Kauf von Edurino Luka.
Noch kurz zu den anderen Apps. Die Natur App hat uns im Camping-Urlaub begleitet. Ich habe mir noch mehr Begeisterung für unsere Umgebung und Natur dadurch gewünscht. Das Pflanzen von Obst und Gemüse und Pflege und Füttern von Tieren waren die Lieblingsspiele meiner Tochter. Umweltschutz und Mülltrennung kommen auch auf. Einige Infos über Pilze, Bienen und heimische Tiere. Insgesamt fand ich aber es könnte sooo viel mehr thematisiert werden. Die Führung von den Pfaden vom Spiel zu Spiel fand ich nicht übersichtlich. Die Grafik ist schön, wie immer animiert, in meinem Augen aber nicht passend zum Thema, da die Tiere viel besser fotorealistsch dargestellt werden sollten als so verspielt, dass man sie in der Realität gar nicht wieder erkennt. in dem Fall Preis-Leistung ging so.
In der kreativitätsunterschtützender App hilft man ein Theaterstück aufzubauen. Es werden Skulpturen gebaut, Bilder gemalt usw. Hier sind unsere Gefühle gemischt. MIt dem Stift wirklich etwas genau zu malen ist schwierig. Auch Basteln ist abseits von digital viel schöner und sinnvoller. Trotzdem mal die Möglichkeit zu haben unterwegs oder auf Urlaub sich kreativ auszutoben ist natürlich ganz nett.
Schreiben und Lesen ist natürlich vor dem Schulanfang sehr praktisch gewesen. Spielerisch schon mal zu üben. Meine Tochter hatte zu dem Zeitpunkt allerdings schon viele Buchstaben gut gekannt. Die Zahlen und Buchstaben Apps wären eher so mit 4- Anfang 5 für sie passender gewesen. Und irgendwie kommt mir der Inhalt auch eher mager vor. Für Schulanfänger gibt es eine kostnelose App: Anton App, die zwar kein Spiel, also viel langweiliger ist und graphisch überhaupt kein Vergleich… aber: die Inhalte sind genau darauf angepasst, was in der Schule tatsächlich geübt wird, die Methoden sind die gleichen, wie im Unterrich meiner Tochter, und die Übungen viel umfangreicher als bei Edurino.
Zusammenfassend unsere Testergebnisse nach intensiver Nutzung:
- Der Stift ist laut meiner Tochter nicht unbeding notwendig und aus meiner Sicht nicht ganz passend für den Training der Stifthaltung, weil man die Hand nicht auf dem Tablet ablegen kann. Fürs "mal den Stift führen" ist es in Ordnung, aber malen kann man damit defnitiv schlecht.
- Ohne die Figuren und ohne den Stift wäre die ganze Geschichte vielleicht billiger und nicht noch eine zusätzliche Spielzeugablage notwendig. Die Figuren fliegen bei uns, wie die Tonies, nur durch die Gegend und sind auf lange Sicht nervig. wenn sie verloren gehen, sind auch die Spielinhalte gesperrt. Da wir aber 2 Kinder haben, die die Apps spielen werden, ist für micht die Preis-Leistung trotzdem ok.
- Die Inhalte sind natürlich etwas ähnlich, wenn man schon ein paar Spielwelten durch hat. Sie flashen mich nicht mehr so, obwohl es trotzdem alles wunderhübsch und kindgerecht ist. Meine Tochter findet trotzdem jede neue Figur spannend.
- Vorteilhaft ist ebenfalls, dass die Kinder in einer geschlossenen Spielwelt sind und man nicht die ganze Zeit aupfassen muss, dass sie sich im Internet nicht veirren, wenn sie mal falsche gecklickt haben.
- Und natürlich hilft es den Eltern enorm, sinnvolle Inhalte den Kindern zu präsentieren, ohne das man selber Mathe, Deutsch und KunstlehrerIn werden muss, ohne große Vorbereitungen und ohne extra Gepäck unterwegs.
- es ist bunt, es ist lustig, es ist Lernen im Spiel.
Insgesamt von mir eine klare Empfehlung für Kinder im Vorschulalter. Ich bin gespannt, was da noch rauskommt. UND: ja, alle Figuren haben wir selber bezahlt und selber, unabhängig getestet.