Sollte man den Kindern Videospiele zeigen?

April 28, 2023
Spiele

Früher haben wir selber sehr gerne gespielt. Der Papa ist ein halber Profi beim vrtuelle Schiessen und Springen. Ich genieße entspanntere Spiele mit Rätseln, Sammeln und Erkunden. Irgendwann sind wir beide ProgrammiererInnen geworden und spielen ab und an immer noch. Der Drang die ganze Nacht durchzuspielen ist aber weg, was wahrschenlich primär mit unserem Alter zusammenhängt. Die Jugend brennt immer so schön für ihre Hobbies und das ist doch wunderschön. Ich vermisse die Begeisterung sogar ein bisschen. Aber man sitzt ja schon so lange vor de,,Screen in der Arbeit und die Zeit und Kraft fehlt einem auch ständig. Den Abend vor Netflix verbringen, passiert uns jedoch öfters.

Was erlaubt man dann den eigenen Kindern? Von allen Seiten prasseln Meinungen, die den Eltern ein schlechtes Gewissen machen sollen. Hier folgt meine eher entspannte Meinung, die ich mir aber über Jahre erst erarbeiten musste.

Unsere Kinder werden früher oder später das Thema für sich entdecken, ob wir mitmachen oder nicht, und wir wollen sie dabei begleiten und auf keinen Fall im Stich lassen. Es sind schon Handy Apps, die sie im Wartezimmer spielen, die den Anfang machen. Dann kommt PlayStation, Xbox, Nintendo, Wii und und und dazu. Vielleicht sogar eine VR-Brille. Was wir selber nicht Zuhause haben, finden die Kids bei den Freunden. Mir ist es am Ende lieber, den Kids es selber stückchenweise und kontrolliert zu zeigen, als dass sie es vor mir verstecken oder überrumpelt werden. Meine Kinder sind noch relativ klein, machen erst die Anfänge, mal schauen was noch auf uns zukommt, man muss flexibel bleiben.

Technik für Kinder, Videospiele

Ähnlich ist es schon mit Filmen. Wir haben keinen Fernseher, aber einige Streaming Apps, einen Beamer, ein altes Tablet, das die Große nutzen darf. Überall stehen alte und neue Laptops, zwei Bildschirme, mehrere Handys liegen rum. Im Urlaub kommt oft ein Fernseher dazu. Es gibt noch Staubsauger-Roboter, Mikrowellen, Kaffeautomaten, Spielautomaten, fermgesteuerte Spielzeuge, Drohnen, Süßigkeitsautomaten, Parkautomaten, Kartenzahlungsgeräte, Bankautomaten. Wir sind umgeben von Technik und statt sie zu ignorieren, müssen wir den Kindern die Benutzung und den Umgang beibringen. Die Technik braucht man im Haushalt, in der Arbeit und in der Freizeit. Es hilft nichts die Handys und Computers auf lange Sicht zu verstecken, die Kinder wachsen damit auf, so wie wir früher mit Fersehern aufgewachsen sind. Schon damals haben Ältere gesagt, dass die Welt untergeht... Und schaut da, wir haben Familie, Freunde, Arbeit und Prinzipien.

Jedes Kind ist auch anders. Meine Tochter hat sehr früh in den Bildschirm gestarrt und hätte wahrscheinlich ganze Filme geschaut, wenn es erlaubt wäre. Sie braucht jetzt klare Regeln, was die Screen Zeit angeht. Mein Sohn will mit 1,5 Jahren noch gar keiner Geschichte folgen und fasst lieber alles an, wenn irgendwo ein Bildschirm erleuchtet. Ihn interessiert es auch gar nicht, wenn die große Tochter etwas schaut. Selbst bei Bilderbüchern sehe ich den Unterschied sehr klar. Ich habe mit Eltern gesprochen, deren Kinder gar keine Interesse an Sreenzeit haben oder sehr entspannt damit umgehen, aber auch von Kindern gehört, die komplett durchdrehen, wenn sie irgendwas Aufregendes schauen oder das Tablet ausmachen müssen, obwohl Regeln gemainsam abgemacht wurden. Man muss also auch hier das eigene Kind gut kennen und beobachten und das tun, was dem Kind und den Eltern gerade gut tut. Zugegeben, es ist bestimmt nicht immer einfach, aber was ich sagen will: lasst euch nicht eine generelle Regel aufdrängen. Die gibt es nämlich nicht aus meiner Sicht.

Ich versuche mich nach diesen Regeln zu orientieren:

  • solange das Kind täglich genug Bewegung hat und draußen Zeit genießt, ist es ok.
  • solange das Kind Kreativität zeigt und eigene Ideen hat, statt nur passiv hinzunehmen, was auf dem Screen abgespielt wird, ist es ok.
  • solange das Kind nicht sehr emotional wird, nachdem irgendwas geschaut oder gespielt wurde, ist es ok.
  • solange die sozialen Kontakte nicht darunter leiden, ist es ok.
  • lieber etwas spielen oder programmieren oder recherchieren, als einfach glotzen. aktiv statt passiv mit der Technik umgehen.
  • wenn passiv, dann vorzugsweise eine Doku. Kennt ihr die Fragen? Wie wird Papier gemacht? was machen die Tierärzte? Wieso.... Warum... Findet einen netten YouTube Channel oder schaut bei der Maus und dem Elefanten vorbei. Bildet euch einfach gemainsam weiter.
  • generell lieber nicht zu lange.
  • ein paar Grundregeln (z.B. Filme nur am Wochenende, Playstation nur Freitag Abend, eine Stunde maximal, Lernapps unter der Woche möglich usw.) sind hilfreich, damit man nicht ständig diskutieren muss und Konflikte entstehen.
  • last but not least: ich berücksichtige die Meinung und die Vorlieben meines Kindes.

Jeder darf mal keine Kraft oder schlechte Laune haben, eine Pause gebrauchen können und einfach glotzen. Kenne ich nämlich von mir. Dann kann ich doch nicht von meinem Kind erwarten, dass es nicht mal die entspannte Zeit vom Fernseher oder PlayStation genießt. Ich versuche nur sicherzustellen, dass es nicht zu einer Dauerlösung gegen Langeweile wird.

Ich denke persönlich, obwohl ich natürlich kein Profi bin, dass auch die Anfälligkeit süchtig nach Filmen und Spielen zu werden, mit dem Charakter des Kindes irgendwie zusammenhängt. Jedenfalls glaube ich nicht, dass krasse Verbote und Isolation dem Kind helfen, damit klar zu kommen. Eher würde ich das Kind versuchen zu begleiten, beobachten und einen gesunden Umgang mit der Screenzeit (auch Handy) vorzuleben. Es ist m.E. so wie mit Sport, draußen sein, mit gesundem Essen. Was wir als Familie Zuhause leben, nimmt das Kind mit sich und kann es hoffentlich im Leben zu seinem Vorteil nutzen. Nicht alles können wir steuern oder kontrollieren. Schon gar nicht, wenn man den Anfang spät macht und die Kinder nicht mehr auf uns hören und schon alles besser wissen. Auch nicht, wenn wir die Meinung der Kinder nicht berücksichtigen. Und nicht, wenn wir alles verbieten aber selber ständig mit dem Handy abhängen. Und Fehler können wir auch vorleben. Ich ärgere mich selber laut, wenn ich eine wertvolle Stunde ungeplant auf social Media verbracht habe. Wir sind alle Menschen, machen Fehler und müssen mit den Gefahren dieser Welt klar kommen. Ob wir wollen, oder nicht, wird das Kind mit diesen Bedrohungen konfrontiert. Es gehört zu den Pflichten der Eltern, das Kind nach besten Wissen und Können für diese Erfahrung auszustatten. Viel Erfolg!

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